Neue Welt

Australien

In Australien ist der Begriff “Brand Australia” eng mit süffigen Weinen von hoher Fruchtintensität und gleichbleibender Qualität verbunden. Vor allem die saftigen und vollmundigen Rotweine haben viele Weinliebhaber im Sturm erobert.

Doch in den letzten Jahren hat sich in Australien ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Immer mehr Weinbauregionen haben es geschafft, Weine mit einer starken regionalen Identität zu produzieren und einzigartige, unverwechselbare Stile zu entwickeln. Die Gesamtrebfläche von 162.000 Hektar wächst kaum noch, und wenn neue Weinberge entstehen, werden diese oft in kühleren Lagen angelegt, was die Vielfalt der Weinstile erweitert.

Zudem lässt der Trend zu Weinen, die von starken Holznoten dominiert werden, nach, während man dem Charakter des Weins heute mehr Aufmerksamkeit schenkt. Diese Entwicklung spiegelt wider, dass Australien als Weinland zunehmend seine Vielseitigkeit und Qualität betont, wodurch die Weine eine faszinierende Palette an Aromen und Geschmacksprofilen bieten.


WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):

Chardonnay, Sauvignon Blanc

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):

Shiraz, Cabernet Sauvignon

WICHTIGSTE REGIONEN:

Hunter Valley, McLaren Vale

Neuseeland

Obwohl Neuseeland geografisch betrachtet nicht einmal so groß wie Italien ist, zeichnet es sich durch drei extrem unterschiedliche Klimazonen aus. Vom Norden bis zum Süden des Landes findet man subtropische, kühl maritime und kontinentale Klimata.

Die meisten Weinberge befinden sich nicht weiter als 20 Kilometer vom Meer entfernt, wodurch nahezu überall maritime Einflüsse zu spüren sind. Dank einer hohen Anzahl an Sonnenstunden sowie deutlichen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht reifen die Trauben langsam heran und entwickeln eine starke aromatische Prägung.

Nicht umsonst entfallen allein 70 % der gesamten Rebfläche auf die Rebsorte, die Neuseeland international bekannt gemacht hat: Sauvignon Blanc. Trotz einer vergleichsweise kleinen Rebfläche von 34.000 Hektar hat sich Neuseeland mit seinem Sauvignon Blanc einen festen Platz in der Weinwelt erkämpft.


WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):

Sauvignon Blanc, Chardonnay, Pinot Gris

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):

Pinot Noir, Merlot

WICHTIGSTE REGIONEN:

Marlborogh

Die Weinbaugeschichte der USA ist im Vergleich zu Europa noch sehr jung, aber dennoch haben es die USA mit ihren 450.000 Hektar Rebfläche unter die Top-Fünf der Weinproduzenten weltweit geschafft. Allerdings dient ein Drittel dieser Fläche dem Anbau von Rosinen. Wein wird in fast allen der fünfzig Bundesstaaten erzeugt, doch nur Kalifornien, New York, Washington und Oregon haben bisher internationale Anerkennung erlangt. Dabei entfallen neun Zehntel der Gesamtproduktion auf Kalifornien.

Aufgrund der enormen geografischen Vielfalt des Landes sind die natürlichen Bedingungen für den Weinanbau äußerst unterschiedlich. Allein in Kalifornien gibt es eine Vielzahl von Klimazonen, von küstennahen Gebieten, in denen Trauben nur schwer reifen können, bis hin zum Central Valley, das grundsätzlich zu heiß für die Produktion eleganter Weine ist.

Die Tatsache, dass der Weinbau in den USA noch in den Kinderschuhen steckt, zeigt sich auch daran, dass bisher nur im Napa Valley und im Sonoma Valley Spitzenlagen identifiziert und mit Reben bepflanzt wurden. Dennoch werden bereits jetzt auch in Cool-Climate-Regionen wie in Washington herausragende, elegante Weine hergestellt.


WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):

Chardonnay, Chenin Blanc, Gewürztraminer, Riesling

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):

Zinfandel, Cabernet Sauvignon, Shiraz

WICHTIGSTE REGIONEN:

Kalifornien, Washington, Oregon

Südafrika

In der malerischen Landschaft rund um Kapstadt erstrecken sich die Weinbaugebiete Südafrikas. Mit einer Rebfläche von etwa 100.000 Hektar sind sie vergleichbar mit den Weinanbaugebieten Deutschlands. Die Weinberge liegen in der Kapregion, in zahlreichen kleinen Tälern, die von majestätischen Bergketten geschützt werden. Die Nähe zum Meer mildert die Sonneneinstrahlung und die Temperaturen ab, wodurch die Weine ihre frische Aromatik behalten. Neben ihrer beeindruckenden Schönheit ist die Landschaft Südafrikas äußerst vielfältig, was zu einer großen Bandbreite an unterschiedlichen Terroirs führt.

Im 18. Jahrhundert waren die Weine aus dem Kap ein Exportschlager und erfreuten sich in Europa großer Beliebtheit. Im 20. Jahrhundert brachen diese Handelsbeziehungen jedoch weitgehend ab. Während der Zeit der Apartheid wurden Handelssanktionen gegen südafrikanische Produkte verhängt, die bis 1992 anhielten. Mit der Einführung einer demokratischen Regierung öffnete sich der Weinbau in Südafrika. Die Winzer konnten auf frisches, gesundes Rebmaterial zugreifen und unter Berücksichtigung der internationalen Nachfrage viele neue Weinberge anlegen.

Obwohl die Weinproduktion in Südafrika nicht so streng reglementiert ist wie beispielsweise in Frankreich, wo nur bestimmte Rebsorten zugelassen sind, werden die Gesetze dennoch streng durchgesetzt. Angelehnt an europäische Standards wurden Herkunft und Regulierung der Anbaugebiete festgelegt. Das verantwortliche Wine & Spirit Board garantiert die Herkunft eines Weins, wenn sie auf dem Etikett angegeben wird.


WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):

Chenin Blanc, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Semillon und Viognier

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):

Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinotage, Merlot, Cinsault, Pinot Noir und Cabernet Franc

WICHTIGSTE REGIONEN:

Stellenbosch, Paarl

Argentinien & Chile

Chile und Argentinien gelten zweifellos als die beiden bekanntesten und wichtigsten Weinbauländer Südamerikas. Die Geschichte ihres Weinbaus reicht über 300 Jahre zurück, als die spanischen Eroberer mit der Kolonisierung Südamerikas begannen. Jede neue Mission legte sofort einen eigenen Weinberg an, da Messwein benötigt wurde. Die heutige Rebfläche beträgt etwa 120.000 Hektar in Chile und fast doppelt so viel, nämlich etwa 220.000 Hektar, in Argentinien.

Die klimatischen Bedingungen in beiden Ländern werden stark durch das Küstengebirge geprägt. Die Anden erzeugen thermische Winde, die zu großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht führen. Dadurch haben die Trauben eine längere Reifeperiode und einen stärkeren Terroirausdruck. Die Böden sind sehr karg und aufgrund der extrem seltenen Niederschläge äußerst trocken. Einige Winzer gleichen dies aus, indem sie Wasser aus den Anden in ihre Weinberge umleiten. Die Trockenheit hat jedoch auch Vorteile: Da nur wenig Pflanzenschutzmittel benötigt werden, wirkt sich dies positiv auf die Qualität der Weine aus.

Die geographische Abgeschiedenheit Chiles durch das hohe Gebirge, den Pazifischen Ozean und die Atacama-Wüste hat das Eindringen der Reblaus verhindert. Daher sind immer noch große Flächen mit wurzelechten Reben vorhanden, was ein einzigartiges Merkmal der Weinbaulandschaft Chiles darstellt.


Chile

WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):

Sauvignon Blanc, Chardonnay

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):

Cabernet Sauvignon, Merlot, Carmenere

WICHTIGSTE REGIONEN:

Central Valle mit den Subregionen Maule und Maipo

Argentinien

WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):

Malbec, Bonarda, Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):

Torrontés, Chardonnay, Chenin Blanc

WICHTIGSTE REGIONEN:

Mendoza